Am Ende stirbt Violetta Valéry, die Hauptfigur. Sie ist die vom Weg Abgekommene, „La Traviata“, wie der Titel der Oper von Giuseppe Verdi lautet. Von einem Happy End kann man in keiner Hinsicht sprechen. Die verwickelte Handlung und die Mittel ihrer musikalischen Darbietung hatte Katja Petri als begeisterte Opernliebhaberin drei Stunden mit 11 Schülerinnen und einem Schüler der Klasse 9b erarbeitet, nachdem sie die jungen Leute neugierig gemacht hatte. Auch Auszüge aus dem Libretto, dem Textbuch, waren Thema der Vorbereitung.
Und dann war es soweit: In Begleitung zweier Mütter machte sich die Gruppe am 10. November auf, um im Kölner Staatenhaus zum ersten Mal in einer Abendvorstellung eine Oper live zu erleben. Dem Anlass entsprechend hatte man sich schick gemacht. „Wir wussten natürlich: Das ist etwas Besonderes“, sagt Mandy Reichhold. Klar, es sei schon ziemliche Konzentration erforderlich, das Bühnengeschehen zu verfolgen, erklärt Joshua Dresbach. Denn der Gesang sei meist schwer zu verstehen. Dabei unterstützten aber die „Obertitel“, erläutert Nele Möschter, wobei man aber mitunter in der Aufmerksamkeit zweigeteilt sei, wenn man sich manchmal entscheiden müsse zwischen Bühnenhandlung und Schriftzügen auf den Bildschirmen. „Da hat uns die Vorbereitung echt gut geholfen“, stellt Mandy Reichhold fest.
Die Neugier der jungen Operianer dauert auf jeden Fall an. So will man beim nächsten Mal vielleicht eine Operette besuchen. Ihren Dank richtet die Gruppe an ihre Lehrerin Frau Petri, die den Tag organisiert und die Karten besorgt hatte, natürlich auch an die Eltern, die als interessierte Begleiter mitgefahren waren.