Bild: Mia Krause

Vielfalt und Kreativität

Projektkurse des Abiturjahrgangs 2021 an der der Gesamtschule Reichshof 

Ein knappes Jahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Q 2, des Abiturjahrgangs 2021, der Gesamtschule Reichshof in verschiedenen Projektkursen an individuellen Vorhaben gearbeitet. Aufgrund der bekannten Umstände war es auch in diesem Jahr nicht möglich, die Ergebnisse im traditionellen Rahmen einer musikalisch umrahmten Soiree zu präsentieren. Das ist umso bedauerlicher, da die Ergebnisse überaus beeindruckend sind. 

Frau Dr. Melanie Bisson-Ritter sieht das anspruchsvolle Niveau der eingereichten Arbeiten Ihres MINT-Kurses als so hoch angesiedelt an, dass sie sie gerne bei „Jugend forscht“ eingereicht hätte. Die Einreichungsfrist, die im Januar bereits ablief, war jedoch leider nicht einzuhalten. Beispielsweise hätte ein „HeatCup“, eine Tasse, die in ihr enthaltene Flüssigkeiten erhitzt, durchaus Chancen auf eine Auszeichnung gehabt, so Dr. Bisson-Ritter. Überhaupt wählten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach einer theoretischen Grundlagen-Phase interessante individuelle Projekte. Die wissenschaftliche Testung von Tintenkillern gipfelte in der Formel: „Pelikan killt am besten Lamy“. Tagesaktuell war die wissenschaftliche Prüfung der Tauglichkeit von Mund-Nase-Masken.

Bild: Marie Krebs

Unter dem Titel Original und Bearbeitung“ erstellte der von Hans-Peter Schmitz geleitete Kurs kreative Varianten selbst gewählter Musikbeispiele mittels unterschiedlicher musikalischer Bearbeitungsverfahren. Da eine Aufführung nicht möglich war, zeichneten die Schülerinnen und Schüler ihre Werke mit einschlägigen Tools zu Hause auf. Es entstanden anschauliche Demos, die ein echtes Auditorium wohl verdient gehabt hätten.

Musik im Kontext ihrer Zeit stand im Mittelpunkt des Projektkurses „70 Jahre Popmusik – 70 Jahre Zeitgeschichte“ unter Leitung von Klaus Pitzen. 10 Songs aus einem selbstgewählten Pop-Jahr von 1950-2020 galt es zu kommentieren und kulturhistorisch, geschichtlich und soziologisch einzuordnen. Leider konnten auch hier die multiperspektivischen Arbeitsergebnisse nicht öffentlich präsentiert werden.

Das ist allerdings – wenn auch eingeschränkt – möglich, was die Resultate des Kurses „Augenblicksglück oder die Befragung der Wirklichkeit“ angeht. Axel Müller und die Schülerinnen und Schüler seines Projektkurses arrangierten eine Ausstellung, die immerhin von der schulinternen Öffentlichkeit begangen, aber auch digital auf der Schulhomepage besichtigt werden kann. Auf ihre hintergründige Wahrheit befragt wurden die „kleinen Fluchten aus dem Alltag“, die wir alle kennen. Künstlerisch hinterfragt wurden aber auch die „Glücks“-Fassaden der Helden des Sports, der Mode, von Castings und überhaupt des attitudenhaften Make-Ups unserer Zeit. Herausgekommen ist ein Zusammenklang von Bildern, Skulpturen und Installationen, die nun selbst einen neuen, selbst erstellten Teil von Realität präsentieren – „abwechslungsreich und eigensinnig im besten Sinne des Wortes“, wie Axel Müller feststellt.

Oberstufenleiterin Christiane Körling würdigt die auch in diesem Jahr entstandene Vielfalt und Kreativität der Arbeiten. Ihr ganz besonderer Dank richtet sich an die Kolleginnen und Kollegen sowie an die Schülerinnen und Schüler der Q 2, die in ihren ganz individuellen Arbeiten ihr Können unter Beweis stellten. 

Verbunden mit einem besonderen Dank an alle am Erfolg der Projektkurse beteiligten Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte skizziert Schulleiterin Anne Halfar die Zielsetzung der Projektkurse an der Gesamtschule Reichshof: „Die Projektkurse in der Qualifikationsphase ermöglichen mit ihren jeweiligen Vorhaben ergänzend zum regulären Kursangebot eine längerfristige intensive Auseinandersetzung mit selbst gewählten und selbst strukturierten Themenschwerpunkten. Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig und erfahren Selbstwirksamkeit. Wir sind beeindruckt von den vielfältigen und hochwertigen Ergebnissen.“