Toleranz – eine Bedingung friedlichen Miteinanders

Wiener Theater-Ensemble mit Lessings „Nathan“ an der Gesamtschule Reichshof

Am 16. Februar gastierte das Ensemble des Wiener Forum-Theaters an der Gesamtschule Reichshof. Die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase erlebten eine kompakte Aufführung von Gotthold Ephraim Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“, denn das Stück gehört zur Obligatorik im Zentralabitur. Initiiert und organisiert hatte die Vorstellung Deutsch-Lehrerin Friederike Busche. 

Mit minimalem Aufwand, etwa einer Fotokulisse von Jerusalem, dem Symbolort für Juden, Christen und Muslime, und nur einigen Requisiten,  vermittelten die drei Schauspieler ein nachhaltiges Theatererlebnis. Theaterchef Peter Arnt, Katherina Kobelkow und Walter Eckhart übernahmen jeweils mehrere Rollen und konzentrierten sich eine gute Stunde lang auf die Kernpassagen und die zentrale Botschaft des Stücks: In Lessings berühmter „Ringparabel“ macht seine Figur Nathan deutlich, dass es die einzig wahre Religion nicht gibt.

Wer behauptet, es gebe sie und habe sie allein inne, steht schon an der Schwelle zu Mord und Todschlag, denn die anderen, diese „Ungläubigen“,  müssen dann ja irren. Religion, so vermittelt Lessing im 18. Jahrhundert, soll zu humanem Handeln, zum toleranten Wettbewerb um das menschliche Gute anspornen, sie soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Das war sogar im Zeitalter der Aufklärung umstritten, und so verlegte Lessing die Handlung seines Stücks in einen geschichtlichen „Hotspot“ der Intoleranz, in die Zeit der Kreuzzüge. Gerichtet war und ist sein Stück aber an seine und an unsere Gegenwart. 

Diese Zielrichtung des Stücks und dessen Aktualität machte am Ende der Darbietung Peter Arnt noch einmal eindringlich in seiner Interpretation deutlich, bevor die Lichter unter anhaltendem Applaus erloschen. Friederike Busche betonte den positiven Eindruck der Aufführung bei den Schülerinnen und Schülern, von denen sich einige noch bei den Schauspielern bedankten. Die Akteure wiederum zeigten sich angetan von der ihnen zur Verfügung gestellten Spielfläche und der Akustik und Beleuchtung im Eckenhagener Kulturforum. 

Oberstufenleiterin Christiane Körling zog am Ende eine positive Bilanz: „Eine tolle und durch seine Schlichtheit beeindruckende Aufführung, die den Schülerinnen und Schülern die Aktualität der Kernaussage des Stücks nahe brachte.“

Toleranz – eine Bedingung friedlichen Miteinanders

Wiener Theater-Ensemble mit Lessings „Nathan“ an der Gesamtschule Reichshof

Am 16. Februar gastierte das Ensemble des Wiener Forum-Theaters an der Gesamtschule Reichshof. Die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase erlebten eine kompakte Aufführung von Gotthold Ephraim Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“, denn das Stück gehört zur Obligatorik im Zentralabitur. Initiiert und organisiert hatte die Vorstellung Deutsch-Lehrerin Friederike Busche. 

Mit minimalem Aufwand, etwa einer Fotokulisse von Jerusalem, dem Symbolort für Juden, Christen und Muslime, und nur einigen Requisiten,  vermittelten die drei Schauspieler ein nachhaltiges Theatererlebnis. Theaterchef Peter Arnt, Katherina Kobelkow und Walter Eckhart übernahmen jeweils mehrere Rollen und konzentrierten sich eine gute Stunde lang auf die Kernpassagen und die zentrale Botschaft des Stücks: In Lessings berühmter „Ringparabel“ macht seine Figur Nathan deutlich, dass es die einzig wahre Religion nicht gibt.

Wer behauptet, es gebe sie und habe sie allein inne, steht schon an der Schwelle zu Mord und Todschlag, denn die anderen, diese „Ungläubigen“,  müssen dann ja irren. Religion, so vermittelt Lessing im 18. Jahrhundert, soll zu humanem Handeln, zum toleranten Wettbewerb um das menschliche Gute anspornen, sie soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Das war sogar im Zeitalter der Aufklärung umstritten, und so verlegte Lessing die Handlung seines Stücks in einen geschichtlichen „Hotspot“ der Intoleranz, in die Zeit der Kreuzzüge. Gerichtet war und ist sein Stück aber an seine und an unsere Gegenwart. 

Diese Zielrichtung des Stücks und dessen Aktualität machte am Ende der Darbietung Peter Arnt noch einmal eindringlich in seiner Interpretation deutlich, bevor die Lichter unter anhaltendem Applaus erloschen. Friederike Busche betonte den positiven Eindruck der Aufführung bei den Schülerinnen und Schülern, von denen sich einige noch bei den Schauspielern bedankten. Die Akteure wiederum zeigten sich angetan von der ihnen zur Verfügung gestellten Spielfläche und der Akustik und Beleuchtung im Eckenhagener Kulturforum. 

Oberstufenleiterin Christiane Körling zog am Ende eine positive Bilanz: „Eine tolle und durch seine Schlichtheit beeindruckende Aufführung, die den Schülerinnen und Schülern die Aktualität der Kernaussage des Stücks nahe brachte.“