Biologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Lebendigen auseinandersetzt. Dass es die Gene sind, die uns aus naturwissenschaftlicher Sicht zu einzigartigen Lebewesen machen, ist im Bio-Leistungskurs der Q1 der Gesamtschule Reichshof theoretischer Lehrstoff. Die Sachverhalte empirisch fassbar zu machen, war Ziel einer Forschungseinheit im Rahmen der Initiative „Zukunft durch Innovation Nordrhein-Westfalen“. Biologie-Lehrerin Andrea Rohof hatte mit Dr. Ina Siebenkotten und Dr. Ellen Barzen zwei Fachfrauen nach Eckenhagen geholt, die mit den Schülerinnen und Schülern im mobilen Schülerlabor genetische Fingerabdrücke erstellten. Dabei lernten die jungen Forscher die Methoden der PCR (Polynerase-Ketten-Reaktion) und der Gel-Elektrophorese kennen.
„Wir brauchen die experimentelle Anschaulichkeit neben der bloßen Theorie und wollten unseren Schülerinnen und Schülern diese labortechnische Praxis anbieten,“ begründete Andrea Rohof die Einbindung der Initiative in den Unterricht. Und so bearbeiteten die Biologen das eigene Genmaterial. Zunächst mussten sie ihre DNA isolieren und den codierenden vom nicht codierenden Anteil trennen. Der letztere ist übrigens für den genetischen Fingerabdruck der interessantere Teil des Erbguts, da hier die meisten Unterschiede und damit Individualitätsmerkmale festzustellen sind. Für die Schülerinnen und Schüler war es aufregend „wie die Profis“, etwa in der Forensik und bei Vaterschaftstests, genetischen Indizien auf die Spur zu kommen, wenngleich klar wurde, dass die biologische Wirklichkeit komplexer ist als in so manchem Film.
Dr. Barzen und Dr. Siebenkotten bilanzierten die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Schule ebenso positiv wie Andrea Rohof, die ihr Hauptziel am Ende des Tages voll erreicht sah.