Was es heißt, ein Produkt zu entwickeln, zu produzieren und schließlich zu vermarkten, lernte die Klasse 10 c als erste Klasse der Gesamtschule Reichshof Ende August am Berufskolleg in Dieringhausen. Dort ist das vom oberbergischen Kreis und von Bayer Leverkusen unterstützte „zdi investMINT Schülerlabor“ angesiedelt, dessen Zielsetzung in der Förderung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern liegt. Dies ist auch ein Schwerpunkt der Gesamtschule Reichshof.
Organisiert hatte den eintägigen Aufenthalt Annette Schößler als Koordinatorin für Berufsorientierung an der Gesamtschule Reichshof. Zusammen mit dem Tutorenteam Alexandra Sillus-Erbe und Axel Bayer sowie der Lehrkraft Julia Schottstätt hatten die Schülerinnen und Schüler komplexe Aufgaben zu erfüllen: Wie in einer echten Firma galt es in arbeitsteiligen Abteilungen Forschung zu betreiben, ein Marketing-Konzept zu entwickeln, die technische Produktion im Kunststoffspritzguss zu erstellen und den Finanzierungsrahmen zu gewährleisten. Schließlich war auch die ‚innerbetriebliche Kommunikation‘ zwischen den Abteilungen sicher zu stellen. Am Ende stand das Produkt: Trinkbecher aus Kunststoff in verschiedenen Farben. Die einzige Hilfe für die Firmenmitglieder bestand in einer Aufgabenbeschreibung sowie gelegentlichen Ratschlägen der Lehrkräfte.
Mirco Rödder, der Leiter des Schülerlabors, zeigte sich am Ende des Tages ebenso beeindruckt wie die begleitenden Lehrkräfte der Gesamtschule Reichshof. Axel Bayer, der die Gruppe „Finanzen“ betreute, hob insbesondere hervor, „wie die Schülerinnen und Schüler mit Lohntabellen und Preiskalkulationen zurecht gekommen sind.“ Auch der soziale Impuls war für Axel Bayer bemerkenswert: „Die Schülerinnen und Schüler wollten ein System finden, in dem die Mitarbeiter nach Fertigstellung der Produktionslinie nicht arbeitslos wurden.“ – Die Lösung bestand darin, dass den Projektmitarbeitern im Betrieb neue Aufgaben zugewiesen wurden.
Mit einer Urkunde, einer Auswahl der selbst erstellten Produkte sowie mit einem „tollen Erfolgserlebnis“, so ‚Kommunikationsassistentin‘ Jennifer Neumann, beschlossen die Schülerinnen und Schüler den Tag in Dieringhausen. Der Erfolg der Pionierklasse veranlasste übrigens die Parallelklasse 10 b dazu, ebenfalls das Schülerlabor zu besuchen.
