St. Antoniusschule und Gesamtschule Reichshof mit dem 1. Inklusionspreis des Landes NRW ausgezeichnet
Zum ersten Mal lobte das Land Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr den Inklusionspreis aus. Anfang September wurden in Mülheim an der Ruhr in einer Feierstunde die Auszeichnungen für gelungene Projekte im Bereich der Inklusion vergeben. Freuen konnten sich die CJG St. Antoniusschule (Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung und Lernen) und die Gesamtschule Reichshof: Zusammen mit Bürgermeister Gennies nahm eine Delegation aus beiden Schulen die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen. Die Freude darüber war den Schulleiterinnen Anne Katrin Weiß von der St. Antoniusschule und Barbara Horvay von der Gesamtschule Reichshof ebenso anzusehen wie Herrn Kampa (Leiter des St. Josef- Heims), Klaus Breidenbach, Mirko Müller, Ina Haude und den 10 mitgereisten Schülerinnen und Schülern.
Beworben hatten sich landesweit 275 Initiativen. Erfolgreich waren die beiden Eckenhagener Schulen mit ihrem gemeinsamen Projekt „Fliegende Bauten – Schulen in Arbeit“. Förderschülerinnen und -schüler arbeiten hier mit Regelschülerinnen und -schülern in verschiedenen Teilprojekten sowohl im Bereich schulischer wie außerschulischer Bildung zusammen.
Initiator und Promotor des Projekts, das seit 2008 stetig weiter entwickelt wurde, ist Klaus Breidenbach, Sozialarbeiter an der CJG St. Antoniusschule. Unterstützt wird er von Mirko Müller, der an der Gesamtschule Reichshof tätig ist. Nur dank des hohen ehrenamtlichen Engagements der beiden ist die Aufrechterhaltung des Projekts möglich. Formales Bindeglied zwischen den beiden Schulen ist der in diesem Jahr gegründete Verein „Fliegende Bauten – Schulen in Arbeit“, dessen Gründer und Vorsitzender Klaus Breidenbach ist.
Beide Schulen haben sich zum Ziel gesetzt, an einem außerschulischen Lernort wertvolle ökologische Arbeit zu leisten. Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in eine ökologisch sinnvolle Nutzung von natürlichen Ressourcen gewinnen und sich um vom Aussterben bedrohte Randzweige der Landwirtschaft kümmern.
Im Februar dieses Jahres hatte der Schul-, Sozial-, Jugend- und Sportausschuss der Gemeinde Reichshof darüber zu entscheiden, wie der Verein „Fliegende Bauten – Schulen in Arbeit“ von Seiten der Gemeinde aus unterstützt werden kann. Schülerinnen und -schüler legten dem Ausschuss ihre Pläne anhand von Skizzen und Animationen vor, die den neuen „Umwelt-Schul-Hof“ darstellten. Ihre Argumente überzeugten den Ausschuss, dessen Mitglieder einstimmig beschlossen, dem Verein ein Gelände hinter dem Sportplatz in Eckenhagen pachtfrei zu überlassen.
Schülerinnen und -schüler der Gesamtschule Reichshof betreiben im Rahmen des Projekts „Fliegende Bauten“ eine Schafzucht, bauen Gemüse an und betreiben eine Imkerei. Die Produkte werden an der Schule und auf regionalen Märkten verkauft. Die Verwaltung übernehmen Schülerinnen und -schüler des 8. Jahrgangs in der Genossenschaft „BioScha(r)f“ der Gesamtschule. Zusätzlich zu Produktion und Verkauf fallen auch Marketing, Finanzierung und Buchhaltung an. So gibt es einen Vorstand, einen Aufsichtsrat und eine Generalversammlung. Jedes Genossenschaftsmitglied hat nur eine Stimme – unabhängig davon, wie viele Anteile es erwirbt.
Die Schülerfirma der CJG St. Antoniusschule „Schule in Arbeit“ existiert seit 2009. Sie hat den Rechtsstatus einer schulinternen Schülerfirma. Mitglieder sind etwa 16 Schülerinnen und -schüler der Lernjahrgänge 8 – 10, die in wechselnden Konstellationen praktisch arbeiten. Sie wirken im Bereich der Grünpflege, unterhalten eine Brennholzproduktion und bieten verschiedene Helfertätigkeiten an.
Einmal im Monat berät die Vollversammlung aller Mitglieder der Schülergenossenschaft der Gesamtschule und der Schülerfirma der CJG St. Antoniusschule über organisatorische Abläufe genauso wie über das perfekte Design für zu vermarktende Produkte. Alle Entscheidungen werden von den Mitgliedern gemeinsam getroffen. Motivierend sind die bereits erarbeiteten Erfolge: die Vermarktung klappt, Gewinne werden erzielt.
