Ein knappes Jahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase II der Gesamtschule Reichshof in verschiedenen Projektkursen an individuellen Vorhaben gearbeitet, nun präsentierten die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Ergebnisse in einer Ausstellung, die vergangene Woche im Rahmen einer Soiree eröffnet wurde.
In ihrer Begrüßung blickte Schulleitern Barbara Horvay auf die Beschlusslage der Schulgremien, wonach in der Gesamtschule Reichshof an die Stelle von Facharbeiten Projektkurse getreten seien: Die Projektkurse in der Q2 ermöglichen ergänzend zum regulären Kursangebot eine längerfristige intensive Auseinandersetzung mit selbst gewählten und selbst strukturierten Themenschwerpunkten, wodurch die wissenschaftspropädeutische Obligatorik und das selbstständige Arbeiten in der Oberstufe zusätzlich geschärft werden. Damit, so die Schulleiterin, stehen die Projektkurse in der Tradition der Gesamtschule Reichshof, die mit ihren Schwerpunktklassen und dem Projekt „Fliegende Bauten“ auf die selbstständige Auseinandersetzung mit Themen und auf die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler setzt.
Oberstufenleiterin Christiane Körling führte in die einzelnen Themen, Exponate und Darbietungen aus den Fächerschwerpunkten Kunst, Geschichte und Sport ein und hob insbesondere die Vielfalt und Kreativität der Arbeiten hervor. So waren etwa im Bereich der bildenden Kunst zahlreiche Werke entstanden, die mit unterschiedlichen analytischen und variierenden Verfahren Dinge „auf den zweiten Blick“ sichtbar machten und so neue Perspektiven auf scheinbar Gewohntes eröffneten. „Bildwelten – Weltbilder – Menschenbilder“ standen im Zentrum des zweiten Kunst-Projektkurses. Hier ging es über die Auseinandersetzung mit klassischen Werken um die Perspektivität von Menschen- und Frauenansichten und deren Hintergründe. Unter dem Motto „Die Welt ist eine Scheibe“ unternahmen die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Geschichte eine Nachkriegshistorie über das Medium der Vinyl-Schallplatte und geschichtlich markanter Songs. Sie untersuchten in kulturgeschichtlicher Hinsicht den wechselseitigen Einfluss von Musik auf Menschen und umgekehrt.
Die Arbeitsschwerpunkte im Bereich Sport lagen in den Modulen der Juniorcoach-Trainerausbildung des DFB. Mit der erfolgreichen Prüfung, bestehend aus einer Klausur, einer schriftlichen Ausarbeitung und der aktiven Teilnahme an den 90 Lerneinheiten haben alle Schüler und Schülerinnen des Kurses die DFB C-Lizenz als Trainer bzw. Trainerin erworben. Damit sind sie berechtigt, Fußballmannschaften auf Kreisebene zu trainieren.
Sabine Blum überreichte als Vertreterin des Fußballverbandes Mittelrhein die Urkunden an die Absolventen und wünschte sich von ihnen, dass sie ihre Leidenschaft und die erworbenen Kenntnisse weitergäben.
