Auf den Spuren jüdischen Lebens in Ruppichteroth

Geschichtsleistungskurs der Gesamtschule Reichshof auf Exkursion

40 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Interessierte der oberbergischen “Schulen ohne Rassismus/Schulen mit Courage“ unternahmen in diesem Oktober eine Exkursion unter dem Motto “Auf jüdischen Spuren”. Mit dabei waren zusammen mit ihrem Lehrer Stefan Tetzner auch Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Q1 der Gesamtschule Reichshof.

Wolfgang Eilmes, pensionierter Lehrer des Nümbrechter Gymnasiums und aufgewachsen in Ruppichteroth, informierte über die Synagoge, das Leben der Menschen vor Ort sowie von Ausgrenzung, Beschämung und schließlich von der Verbannung der jüdischen Mitbürger. Viele gut erhaltene Gebäude in seinem Wohnort zeugen von den Geschehnissen von damals. Eilmes berichtete in einer ebenso persönlichen wie engagierten Art beispielsweise von der so genannten „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938, bei der der Bürgermeister der Gemeinde persönlich versuchte die Synagoge anzuzünden, mit dieser Aktion allerdings an der oberbergischen Grauwacke scheiterte, aus der das Gebäude gemauert worden war, oder von dem so genannten „Judenhaus“ in dem ab 1935 jüdische Mitbürger „gesammelt“ wurden ehe sie über Much nach Köln verbracht wurden. Eilmes hält bis heute Kontakt zu ehemaligen Ruppichterothern, die als Juden vertrieben wurden.

Die vermittelten Eindrücke waren vielfältig und machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr nachdenklich. Einmal mehr zeigte sich die Wichtigkeit anschaulicher Schilderungen als Zugang zu den Gräueln der Judenverfolgung.