Abiturfeiern 2020 der Gesamtschule Reichshof
Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde die Feier zur Verabschiedung der Abiturienten und Abiturientinnen der Gesamtschule Reichshof in zweifacher Auflage durchgeführt. Sowohl am 19. als auch am 20. Juni wurden die nunmehr ehemaligen 71 Schülerinnen und Schüler im Beisein ihrer Eltern und Angehörigen im Kulturforum des Eckenhagener Schulzentrums in feierlichem Rahmen verabschiedet. Schulleiterin Anne Halfar begrüßte alle Anwesenden und richtete herzliche Grüße der ehemaligen Schulleitungen und der Vertreter der Firma Elektrisola aus, die – den Umständen geschuldet – nicht persönlich erscheinen konnten. Anne Halfar hob die besonderen Herausforderungen hervor, mit denen „kein Jahrgang zuvor konfrontiert gewesen“ sei, und gratulierte allen Abiturientinnen und Abiturienten sehr herzlich zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife. Die Besonnenheit und das besondere Durchhaltevermögen dieses Abiturjahrgangs gingen sicherlich in die Schulanalen ein. Das lateinische Wort „Corona“ bedeute nicht nur „Krone“, sondern auch „Belagerungsring“: Dieser „hat Sie nicht aufhalten können auf dem Weg zum Abitur.“ Zu würdigen sei insbesondere das Engagement gerade dieses Jahrgangs für die Auszeichnung der Gesamtschule Reichshof als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“: „Daran können alle nachfolgenden Jahrgänge anknüpfen!“
Bürgermeister Rüdiger Gennies gratulierte persönlich und im Namen von Rat und Verwaltung: „Eine wahrhaft reife und besondere Leistung haben Sie in unserer beliebten und engagierten Gesamtschule Reichshof vollbracht, erlebten Sie doch schon in jungen Jahren, wie schnell und tiefgreifend Veränderungen der Normalität eintreten können.“ Ebenso wie Bürgermeister Rüdiger Gennies appellierte Anja Theis als Schulpflegschaftsvorsitzende an die Abiturientinnen und Abiturienten, sich für eine bessere Zukunft zu engagieren: „Selbst der Kleinste vermag die Welt zu verändern!“ Aber die Elternvertreterin spendete auch unmittelbaren Trost: „Euer Abi ist nicht ‚nur‘ ein ‚Corona-Abi‘, sondern eher ein Verdienst.“ Mehrfach von Applaus unterbrochen dankte Nick Zielenbach in seiner launig-humorvollen Ansprache im Namen der Abiturientia allen Lehrkräften und blickte auf die anekdotenreichen gemeinsamen Jahre zurückblickte.
Applaus und Erheiterung ernteten auch die Beratungslehrkräfte Andrea Rohof und Tobias Wrede, die in ihrem Rückblick auf die gemeinsame Zeit mit „diesem sagenhaften Jahrgang“ ebenso mit dem eigenwilligen Motto des Abiturjahrgangs spielten wie Oberstufenleiterin Christiane Körling: „AbiVegas – Um jeden Punkt gepokert“. Die Assoziationen mit ‚Bluff‘, gar ‚Falschspiel‘ seien sicherlich falsch, argumentierte Christiane Körling, habe doch das Motto mitnichten mit ‚Zocken‘ und Glücksspiel, vielmehr mit dem Phänomen der Wahrscheinlichkeit zu tun, also mit ihrem Fach, mit Mathematik nämlich: „also eine völlig plausible Motto-Wahl!“ Wie Andrea Rohof und Tobias Wrede wünschte auch die Oberstufenleiterin den Scheidenden das Beste: „Habt ein Ziel vor Augen, damit Ihr das Full House Eures Lebens erreicht!“
Besondere Auszeichnungen wurden vor der Aushändigung der Zeugnisse vergeben. So erhielt Marie Lemke als Jahrgangsbeste im Fach Philosophie eine Urkunde der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Einen Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für ihre Leistungen konnten Tim Barra und Steven Bruchhaus entgegennehmen. Svenja Dabringhausen, Tim Kallies und Chiara Drössert als die drei Jahrgangsbesten freuten sich schließlich über den diesjährigen Elektrisola-Preis, einen Scheck über jeweils 400 Euro für die hervorragenden Einser-Durchschnitte.
Die trotz der Einschränkungen heitere Stimmung setzte sich fort, als alle stolz ihr Zeugnis in der Hand hielten und – unter gebotenem Abstand – in zahlreichen Gesprächen im Freien an so Manches gemeinsam Erlebte erinnert wurde.