Freunde helfen vor Ort

Die Gesamtschule Reichshof und Lyceum im polnischen Łańcut – I Liceum Ogólnokształcące im. Henryka Sienkiewicza – helfen

Mit dem I. Allgemeinbildenden Lyceum im polnischen Łańcut pflegt die Gesamtschule Reichshof bereits seit dem Jahr 2000 eine aktive und vertrauensvolle Schulpartnerschaft. Łańcut liegt im Südosten Polens und ist nicht weit von der Grenze zur Ukraine entfernt, auch nicht von der ukrainischen Großstadt Lwiw (ehem. Lemberg). Die dramatischen Szenen der notleidenden und ins Grenzgebiet flüchtenden Ukrainer erleben die polnischen Partner der Gesamtschule Reichshof nun schon seit mehr als einem Monat tagtäglich mit, denn der Förderverein des Lyceums in Łańcut koordiniert Spenden, Hilfsaktionen und auch Transporte in die ukrainischen Regionen der Not. 

Beteiligt seit den ersten Tagen der Hilfsaktionen ist die Gesamtschule Reichshof. 

„Gleich nach dem Ausbruch der Gewalt „haben wir uns gefragt, was wir als Partnerschule beitragen können“, sagt Lucyna Thape als Koordinatorin der Schulpartnerschaft und betreuende Lehrkraft der Schülervertretung. „Mit großer Sorge haben wir die Situation bei unseren polnischen Freunden wahrgenommen, so dass für uns die direkte Hilfe vor Ort die wirksamste Maßnahme zur Linderung der Not der flüchtenden ukrainischen Bevölkerung erschien, was sich auch bestätigt hat“, teilt Schulleiterin Annemarie Halfar mit.  Die nach wie vor andauernden Hilfsaktionen werden durch den direkten Kontakt der Fördervereine beider Schulen und der Koordinatorinnen des Schüleraustauschs maßgeblich unterstützt und umgesetzt. So wurde eine Spendenaktion der Schulgemeinschaft der Gesamtschule Reichshof ins Leben gerufen mit dem Ergebnis, dass inzwischen der Vorstand des Fördervereins bereits 7000 Euro für die unmittelbare Hilfe vor Ort überweisen konnte.

Die Schülervertretung der Gesamtschule Reichshof organisierte einen Waffelverkauf mit von Eltern und Lehrkräften gespendetem Waffelteig. 800 Euro „Waffelgeld“ können nun zusätzlich als Spende an die polnische Partnerschule zur zielgerichteten Verwendung für benötigte Güter überwiesen werden. Und die Hilfskampagne geht weiter,  jedes Kind, jedes Elternteil, jeder Kollege und jede Kollegin, alle Beschäftigen können etwas beitragen. Um die Hilfe vor Ort zielgerichtet und passgenau wirksam werden zu lassen, arbeitet das Lyceum vor Ort mit erfahrenen Organisationen zusammen. Hier weiß man am besten, was, wo und in welchem Umfang von den Flüchtenden benötigt wird. Entsprechend bekräftigt Romana Sliwa, die Vorsitzende des Fördervereins des Lyceums in Łańcut, die in engem Austausch insbesondere mit Arne Wiemer, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Gesamtschule Reichshof,  in einer Mail an die Eckenhagener Partner: „All the steps taken on your behalf and with your funds will be consulted as well as reported to make sure that they are used in the best possible way.“ 

Und der Einsatz ist bitter nötig. Es geht um Menschenleben, und es geht um Angst – auch auf polnischer Seite. So berichtet Lucyna Thape, die in engem Kontakt mit den polnischen Kolleginnen und Kollegen steht: „Solange die Menschen mit ihren Hilfsaktionen beschäftigt sind, geht es, aber das Grundgefühl ist immer da: Die Menschen haben Angst, Angst auch vor einem Übergreifen des Krieges auf Polen“.

Die gemeinsame Aktion der polnischen Partnerschule und der Gesamtschule Reichshof zeigt, wie freundschaftlich eng verbunden beide Schulen sind. „Wir haben gemeinsame Werte und leben diese, können uns aufeinander verlassen, sind füreinander da und gemeinsam stark – auch in der Not“, so Schulleiterin Annemarie Halfar.