In einem Festakt mit Lehrkräften, Eltern und Verwandten erhielten die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten der Gesamtschule Reichshof im Eckenhagener Kulturforum am 17. Juni ihre Reifezeugnisse. Ein abwechslungsreiches Programm ließ die Emotionen zwischen Ernst, Humor und Rührung schwanken. Musikalische Beiträge der Abiturientinnen Vivien Litzinger, Anastasia Dihsmaier und Carolin Siegmund trugen dazu ebenso bei wie die Festansprachen und Grußworte.
Schulleiterin Annemarie Halfar gratulierte zum höchsten in Deutschland zu erreichenden Schulabschluss und erinnerte unter anderem mit Blick auf die Umstände der Pandemie an die schwierigen Bedingungen, unter denen die diesjährige Abiturentia zu arbeiten hatte: „Sie sind derjenige Abiturjahrgang, der sowohl während des 2. Halbjahres der Einführungsphase als auch in der Qualifikationsphase 1 und 2 in einer zuvor nie erlebten Ausnahmesituation hat Leistungen erbringen müssen: Es gab Schulschließungen, Lernen auf Distanz, Beschulung über die Lernplattform Moodle, Videounterricht, dann wieder Präsenzunterricht, diesen auch als Wechselunterricht, Infektionsschutz, Maskenpflicht mal ja – mal nein, Selbsttestungen, Impfkampagnen, Hygienevorschriften, AHA-Regeln, Lüftungskonzepte, eine flexible und immer wieder neu angepasste Schulverpflegung, bei unverändert anspruchsvollen Leistungsanforderungen.” Um so stärker seien die individuellen Ergebnisse zur würdigen, „vom Bestehen als solchem bis hin zur Bestnote 1,0.”
Ebenso wie Annemarie Halfar hob auch Bürgermeister Rüdiger Gennies die Bedeutung demokratischen Engagements hervor und appellierte: „Seien Sie neugierig, mutig und kritisch!“ Für den weiteren Lebensweg habe „unsere weit über die Region anerkannte Gesamtschule die Fundamente gelegt.“ Glückwünsche entrichtete der Bürgermeister auch im Namen von Rat und Verwaltung.
Anja Theis erinnerte als Vorsitzende der Schulpflegschaft aus der Sicht der Elternschaft an die zurück liegenden Jahre, an Weckrituale und Schulbuchsuche bis hin zu zerknüllten Tests und anderen vergessenen Inhalten der Schultaschen. Ihre Gratulation im Namen der Eltern und Anverwandten verband Anja Theis mit dem Wunsch, sich für das einzusetzen, „was euch wichtig ist“.
Einen launig-heiteren Rückblick auf die zurück liegenden Jahre der gymnasialen Oberstufe hielten Georgia Stavridis und Luke Lütticke, quasi aus der Innensicht ihrer Stufe. Deutlicher wurde hier auch die Herkunft des Abi-Mottos „Abigeddon“ im Zusammenhang mit diversen Erlebnissen auf der gemeinsamen Studienfahrt nach München. Während „immer mehr Corona bekamen“ sei die Unterstützung der Lehrkräfte unverzichtbar gewesen. Der besondere Dank der Stufe richtete sich an die Beratungslehrkräfte „Mama Busche“ und „Papa Müller“ sowie an die Oberstufenleiterin Christiane Körling.
Diese drei riefen noch einmal die Besonderheiten der vergangenen drei Jahre ins Gedächtnis. Unterbrochen von Applaus und Heiterkeit des Publikums forschte Christiane Körling den möglichen Bedeutungen des diesjährigen Abi-Mottos nach, bevor sie mit Friederike Busche und Axel Müller in einer Parodie auf Kurt Tucholskys Gedicht „Nicht! Noch nicht!“ die Gemütszustände der Schülerinnen und Schüler vor der Abiturprüfung auslotete.
Dr. Josef Kummer, Dr. Marco Saggiomo und Ann-Kathrin Ackerschott von der Firma Elektrisola überreichten den diesjährigen „Elektrisola-Preis“ an die der Jahrgangsbesten. In diesem Jahr habe die Firma die Summe um 100 Euro auf 500 Euro erhöht, gab Dr. Saggiomo unter großem Applaus bekannt. Ausgezeichnet wurden Maximilian Schwez (1,6), Luke Lütticke (1,1) und Belana Floßbach (1,0).
Den Preis der Deutschen physikalischen Gesellschaft erhielten aus der Hand von Christiane Körling Nils Docter und Lukas Huppertz als Jahrgangsbeste im Fach Physik, bevor dann schließlich die Abiturzeugnisse überreicht wurden.