Vom Historiker-TÜV zu Himmelsblicken – Vom Fußball zur sozialen Utopie

Angehende Abiturientinnen und Abiturienten der Gesamtschule Reichshof präsentierten Projektkursarbeiten

Ein knappes Jahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Stufe Q2 des Abiturjahrgangs 2024 der Gesamtschule Reichshof in verschiedenen Projektkursen an individuellen Vorhaben gearbeitet, nun präsentierten sie ihre Ergebnisse in einer Ausstellung, die am 13. März im Rahmen einer Soiree eröffnet wurde.

Schulleiterin Annemarie Halfar begrüßte zahlreiche Gäste, darunter auch viele Eltern und würdigte die entstandenen Ergebnisse, die bereits im Vorfeld der Ausstellungseröffnung so manches Staunen hervorgerufen hätte. Die Schulleiterin dankte allen Beteiligten für ihr besonderes Engagement.

Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von den Schülerinnen und Schülern des musikpraktischen Kurses unter Leitung von Ingo Thape. Dieser Kurs hatte sich thematisch mit politischen Entwicklungen und ihrem Einfluss auf die Musik auseinandergesetzt.

Oberstufenleiterin Christiane Körling führte in die einzelnen Themen, Exponate und Darbietungen aus den Fächerschwerpunkten Musik, Geschichte, Kunst, Sozialwissenschaften und Sport ein und hob insbesondere die Vielfalt und Kreativität der Arbeiten hervor.

So führte der Projektkurs Geschichte, geleitet von Klaus Pitzen, die Gäste in die Welt der Spielfilme und Serien. Hier hatten die Schülerinnen und Schüler die Leinwandproduktionen gewissermaßen einem „Historiker-TÜV“ unterzogen. Jeder von ihnen nahm sich eine Serie oder einen Film vor, der eine bestimmte Epoche widerspiegelt (z.B. „Babylon Berlin“, „Titanic“) oder sich mit einer historischen Persönlichkeit auseinandersetzt und recherchierte dann, ob die Produktionen Fehler und Ungenauigkeiten im Umgang mit der Historie enthalten.

„Mein Blick zum Himmel“ lauteten Titel und Thema des diesjährigen Kunst-Projektkurses von Axel Müller. Im Ausgang von Himmelsblicken in der Kunsthistorie entwickelten die Kursteilnehmer ein je eigenes „Himmels-Kunstwerk-Konzept“. Ausgangsbegriffe für die eigene Projektidee konnten sein: Bewegung, Wolke-Cloud, Weite, Freiheit, Leichtigkeit, Träume, religiöse Utopien, aber auch Wetter, Atmosphäre, Kosmos… Die entstandenen Werke zeigen eine breite Palette individueller Ansätze.

Mit dem Thema „Utopia- Wie würdest du Politik machen?“ hatte sich der Projektkurs unter der Leitung von Frau Droppelmann auseinandergesetzt. Das Gedankenexperiment des Schiffbruchs einer Menschengruppe auf einer einsamen, aber reichlich mit Nahrung ausgestatteten Insel diente zum Anlass, Kernfragen staatsphilosophischer Fragen zu stellen: Wie würdet Ihr eure Gesellschaft ordnen? Hättet Ihr Gesetze? Gibt es einen Anführer oder herrscht absolute Anarchie? Wie verteilt ihr die Ressourcen? Wie reagiert Ihr auf unvorhergesehene Herausforderungen? Die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Fragen dokumentierten die Schülerinnen und Schüler in Form von Texten, Podcasts, Videos, Zeichnungen und Anderem.

Schließlich begrüßte Florian Kalk, Fußballexperte und Leiter des Projektkurses Sport, Herrn Jannis Soriano Eupen vom Fußballverband Mittelrhein. Dieser überreichte den Absolventen der Ausbildung zum DFB Juniorcoach die „Juniorzertifikate“. Damit sind die 17 erfolgreichen Teilnehmer berechtigt, alle Jugendmannschaften auf Kreisebene zu trainieren. Im Projektkurs erarbeiteten sich die angehenden Trainer methodisch-didaktische Kenntnisse zum Training von Kinder- und Jugendmannschaften. Zu planen und durchzuführen war ferner das traditionelle Nikolaus-Fußballturnier und das Fußball-OA war ebenfalls jeden Mittwoch zu leiten. Im zweiten Halbjahr galt es in Fußballvereinen zu hospitieren und dort eine Trainingseinheit zu leiten. Den Abschluss bildete eine herausfordernde Lehrprobe. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich anhand von Videos ein Bild von der Arbeit des Projektkurses machen.